Lotte | 10.08.2021
Beim Gegner so lange wie möglich für Stress sorgen, war die Ansage von Lotte Trainer Andy Steinmann. Das seine Mannschaft dazu bereit war, sah man in den Gesichtern der Spieler und an der intensiven Aufwärmphase. Kurz das Team der Sportfreunde Lotte war heiß wie Frittenfett und bereit weit über die Schmerzgrenze hinauszugehen. Da es bereits im ersten Durchgang sehr Laufintensiv war, wurde die Luft zur Pause immer dünner.
Das es gegen einen robusten und starken Gegner wie den KSC, nur über eine konzentrierte Abwehrarbeit und lauern auf Konter ging, stand schon vorher fest, auch wenn der Pokal seine eigenen Gesetze hat. Immer wieder gelingt es den vermeidlich kleineren Vereinen, über sich hinaus zu wachsen und den Favoriten zu besiegen. Auch den Sportfreunden gelang eine solche Serie in der Saison 2016/17 wo man erst Werder Bremen, Leverkusen und 1860 München aus dem Pokal warf. Erst der spätere Pokalsieger Borussia Dortmund konnte die kleinen Sportfreunde stoppen.
Von Beginn an versuchte Lotte ein schnelles Tor zu machen um sich ein mögliches Polster zu verschaffen. Meist war am 16er dann aber Schluss und immer ein Fuß oder Körper im Weg beim Abschlussversuch. Gleiches passierte aber auch den Gästen aus Karlsruhe. Lotte Keeper Jhonny Peitzmeier dirigierte seine Vorderleute gut und konnte so viele gefährliche Bälle entschärfen.
Im Griff hatte es auch das Schiedsrichtergespann um Schiedsrichterin Riem Hussein gemeinsam mit Assistent Jan Clemens Neitzel-Petersen und Assistentin Katrin Rafalski. Zu keiner Zeit glitt ihnen die Partie aus den Händen. Besonders Schiedsrichterin Riem Hussein setzte sich gegen die meist größeren Spieler energisch durch. Zwei Daumen hoch für dieses Gespann.
Kurz vor der Pause landete Cinar Sahil Sansar (Lotte) nach einem Zweikampf sehr unglücklich und verletzte sich schwer. Da das Spiel trotzdem weiterlief, nutzte der KSC die offene rechte Seite zum Führungstreffer durch Fabian Schleusener. Da der Lotter Spieler noch immer verletzt am Boden lag und abtransportiert werden musste, pfiff Schiedsrichterin Riem Hussein die Partie zur Pause ab. Für die Sportfreunde ein herber Dämpfer, nicht nur der unnötige Gegentreffer vor der Pause, sondern vor allem der verletzte Spieler.
Zur zweiten Hälfte brachte Trainer Steinmann für den verletzt ausgewechselten Sansar, für die Position Jakob Duhme. Lotte betrieb in der ersten Hälfte einen hohen Aufwand und konnte nun nicht mehr dieses hohe Tempo vom KSC mitgehen, auch wenn Trainer Steinmann hoffte noch den Schwung mit rüber zu nehmen. Als in der 50. Minute durch Philipp Hofmann das 0:2 fiel, war seitens des Gastgebers die Luft völlig raus. Kaum ein Angriff ging mal über die Mittellinie. Es war nur eine Frage der Zeit, wann ein weiterer Treffer für den KSC fallen würde. Nur 8 Minuten nach dem 0:2 gelang Sebastian Jung mit einem Linksschuss die 0:3 Führung. An dieser Stelle hätte man die Partie auch abpfeifen können, denn Lotte war geschlagen.
Ein kleines Aufbäumen gab es dennoch. In der 72. Minute gelang Kapitän Timo Brauer der 1:3 Anschlusstreffer. Schon keimte im doch sehr leise gewordenen Stadion, wieder die Hoffnung auf. Diese hielt allerdings nur 7 Minuten, bis Lucas Cueto den alten 3 Tore Abstand zum 1:4 wieder herstellte. Bei Lotte ging nichts mehr und auch der KSC trat mächtig auf die Bremse. Schiedsrichterin Riem Hussein pfiff die Partie pünktlich nach 90 Minuten ab.
Karlsruhe hat seine Pflichtaufgabe erfüllt und zieht in die zweite Runde des DFB Pokals ein. Für Lotte ist hier zwar Schluss, doch eine Erkenntnis gab es trotzdem. Wenn der aktuelle Kader frei von langen Verletzungen bleibt, kann Lotte in der Regionalliga Saison 2021/22 eine deutlich bessere Rolle als in der vergangenen Saison spielen.
Bilder vom Spiel auf: Fussball (kaisen-foto.de)